Generationendialog:Desinformation damals und heute. Was haben wir gelernt?

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Credits: Till Budde
Gemeinsam lernen: Jung und Alt tauschen sich im BASECAMP zum Umgang mit Desinformationen aus
Bei einem Generationendialog sprachen Schüler:innen gemeinsam mit Senior:innen am 13. November 2024 über Verbreitung und Wirkungsweise von Desinformation damals und heute. Der 99-jährige Holocaust-Zeitzeuge Leon Weintraub berichtete von seinen Erfahrungen und den Auswirkungen gezielter Desinformation in der NS-Zeit. Kommunikationsexperte Alexander Sängerlaub, Gründer von futur eins, einer Plattform für eine resilientere Gesellschaft, zeigte Parallelen in der Gegenwart auf. Veranstaltet wurde der Dialog von den Initiativen „WAKE UP!” und „Digital Mobil im Alter” von O2 Telefónica. Dabei ging es vor allem darum, Nachrichten kritisch zu hinterfragen und Desinformation zu erkennen. Auch die Rolle von Social Media wurde diskutiert.

Lehren aus der Vergangenheit als Ratgeber für die Gegenwart

Credits: Till Budde
Im Gespräch mit Berliner Schülerinnen: Holocaust-Zeitzeuge Leon Weintraub teilt seine Erfahrungen
Wohl kein geschichtliches Ereignis verdeutlicht die Auswirkungen von Desinformation und Propaganda so drastisch wie die NS-Zeit. Wie es sich anfühlt, als „Feind" der Bevölkerung dargestellt zu werden, erzählte Zeitzeuge Leon Weintraub. Weintraub, einer der letzten Überlebenden des Holocaust, schilderte eindrucksvoll, wie er die Propaganda der Nationalsozialisten erlebt hat. Er rät dem Publikum genau zuzuhören, was Populisten sagen. Man müsse ihnen auf die Finger schauen, bei jeder Ungerechtigkeit reagieren und dürfe sie die Wahrheit nicht manipulieren lassen. Anschließend ordnete Alexander Sängerlaub aktuelle Vorfälle politischer Desinformation und die dahinterliegenden Strategien ein. Er appellierte an Achtsamkeit und kritisches Denken bei den jungen Menschen. „Nutzt euer Hirn und hört auch auf euer Bauchgefühl, wenn ihr Informationen im Netz seht. Wartet drei Sekunden und überlegt, bevor ihr etwas weiterleitet.”

Was können wir alle gegen Desinformation tun?

Credits: Till Budde
Wie umgehen mit Desinformationen? Generationsübergreifendes Podium liefert Strategien, um Falschinformationen zu erkennen
„Es ist oft gar nicht einfach, Desinformation als solche zu erkennen. Umso wichtiger ist es, dass wir kritisch bleiben und Inhalte hinterfragen und uns vielseitig informieren”, erläuterte Jo Schuler, Medienpädagogin bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM). Sie erklärte den Schüler:innen und Senior:innen Strategien im Umgang mit Desinformation. Heutzutage kann ein einfaches Video in kurzer Zeit Hunderttausende von Menschen erreichen. Eine Schülerin sagte dazu: „Heute habe ich nochmal gesehen, dass wir nichts auf Social Media einfach glauben sollten. Wenn ein Video viele Likes oder Kommentare hat, fühlt sich das erstmal wahr an. Das muss aber nicht so sein. Deshalb sollten wir immer gegenchecken, was wir teilen oder liken.” Eine Seniorin ergänzte: „Zu sehen, wie Leon Weintraub die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken brachte, war bewegend. Solche Gespräche sind wertvoll, weil sie helfen, Geschichte emotional zu erleben und Lehren daraus zu ziehen.“

Verantwortung für einen aufgeklärten Umgang mit Medien

Claudia von Bothmer, Director Corporate Responsibility & Sustainability bei O2 Telefónica
Claudia von Bothmer, Director Corporate Responsibility & Sustainability bei O2 Telefónica, erklärt: „Mit unseren Gesellschaftsprogrammen unterstützen wir vor allem Jugendliche und ältere Menschen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig die Risiken wie etwa Desinformation im Blick zu behalten. Ein zentraler Baustein ist neben Medienkompetenz der Generationenaustausch. Der Beitrag des fast 99-jährigen Zeitzeugen Leon Weintraub hat den jungen Menschen eindrucksvoll gezeigt, welche verheerenden Auswirkungen die Verbreitung von Hass und Desinformation auf die Gesellschaft haben kann.“ Die intensive Diskussion während der Veranstaltung zeigt: Jugendliche und Senior:innen beschäftigen sich mit dem Thema Desinformation, machen sich Gedanken und wollen sich austauschen. Die Initiativen „WAKE UP!“ und „Digital Mobil im Alter“ von O2 Telefónica bieten dafür die Plattform – und tragen damit zu einem aufgeklärten Medienkonsum und einer gestärkten Demokratie bei.

O2 Telefónica und Partner im Einsatz für eine verantwortungsvolle Digitalisierung

O2 Telefónica setzt sich mit der Initiative „WAKE UP – gemeinsam gegen Cybermobbing, Desinformation und Hatespeech!“ bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit der FSM dafür ein, dass junge Menschen an die Möglichkeiten der Digitalisierung herangeführt und gleichzeitig über deren Herausforderungen informiert und im selbstbestimmten Umgang befähigt werden. „Digital mobil im Alter“ ist ein Projekt von O2 Telefónica und der Stiftung Digitale Chancen mit dem Ziel, älteren Menschen die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen. Mit der Reihe „Generationendialog“ bringt das Unternehmen regelmäßig Jugendliche, Senior:innen und Expert:innen in den Austausch, um über digitale Themen zu sprechen und die digitalen Kompetenzen älterer und junger Menschen zu stärken.

Von: Guido Heitmann

Principal Corporate Communications, Reputation & Positioning Guido Heitmann verantwortet seit August 2023 in der Kommunikation der O2 Telefónica die Reputations- und Positionierungsthemen des Unternehmens. Zuvor leitete er unter anderem das Corporate Communications Team der Unternehmenskommunikation. Er ist seit 2001 im Kommunikationsteam des Unternehmens in unterschiedlichen Funktionen tätig, ursprünglich bei der E-Plus Gruppe und seit 2014 bei O2 Telefónica. Geboren in Buxtehude, Diplom-Kaufmann, Schifffahrtskaufmann und zuvor Kommunikator der Hapag-Lloyd AG in Hamburg. Kommunikationsthemenschwerpunkte: Reputation, Digitalisierung, Regulierung, Recht und unternehmerische Verantwortung.

Weitere Informationen zur Initiative und den Partnern

  • Wake Up – Gemeinsam gegen Cybermobbing, Ausgrenzung und Desinformation