07.03.2024
Telefónica Deutschland beabsichtigt Delisting von der Börse
- - - UPDATE 19. April 2024 - - -
- Die Frankfurter Wertpapierbörse hat der Telefónica Deutschland Holding AG („Telefónica Deutschland“) am 15. April mitgeteilt, dass dem Antrag auf Widerruf der Zulassung der Telefónica Deutschland Aktien (ISIN: DE000A1J5RX9) zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse sowie im Teilbereich des regulierten Markts mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard) stattgegeben wurde.
- Das Delisting wurde mit Ablauf des 18. April 2024 wirksam. Seit diesem Zeitpunkt können die Aktien der Telefónica Deutschland nicht mehr an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden und die Zulassungsfolgepflichten entfallen.
- Telekommunikationsanbieter schließt Delisting-Vereinbarung mit Bieterin Telefónica Local Services GmbH
- Vorstand und Aufsichtsrat sehen Delisting als strategisch und finanziell vorteilhaft an
- Aktionäre erhalten Delisting-Erwerbsangebot in Höhe von 2,35 Euro in bar pro Aktie
- Hauptversammlung findet nach Abwicklung des Delisting-Angebot und frühestens Mitte Juni statt
- Telefónica-Gruppe unterstützt Dividendenvorschlag für Geschäftsjahr 2023 und beabsichtigt nicht, weitere Dividendenausschüttungen zu unterstützen
Die Telefónica Deutschland Holding AG hat heute eine Delisting-Vereinbarung mit der Telefónica Local Services GmbH abgeschlossen. Die Telefónica Local Services ist eine 100-prozentige Tochter des Telekommunikationskonzerns Telefónica S.A. mit Zentrale in Madrid. Insgesamt hält Telefónica S.A. direkt und indirekt mehr als 94 Prozent der Aktien an der Gesellschaft Telefónica Deutschland.
Vorstand und Aufsichtsrat von Telefónica Deutschland sind bei Abwägung der Gesamtumstände der Auffassung, dass der Abschluss der Delisting-Vereinbarung und das Delisting im Interesse der Gesellschaft liegen. Dies beruht insbesondere darauf, dass nach Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat die Börsennotierung ihre Bedeutung verloren hat und das Delisting daher aus strategischer und finanzieller Sicht vorteilhaft ist.
Vor diesem Hintergrund hat sich Telefónica Deutschland verpflichtet, vorbehaltlich der Prüfung der Angebotsunterlage und im Rahmen ihrer gesetzlichen Pflichten das Delisting-Erwerbsangebot zu unterstützen. Vorstand und Aufsichtsrat werden zum Delisting-Erwerbsangebot der Telefónica Local Services unverzüglich nach Veröffentlichung der Angebotsunterlage eine begründete Stellungnahme gemäß § 27 WpÜG abgeben. Auf Grundlage der Delisting-Vereinbarung soll Telefónica Deutschland nach Veröffentlichung eines öffentlichen Delisting-Erwerbsangebots durch die Telefónica Local Services einen Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien von Telefónica Deutschland zum regulierten Markt stellen, auch Delisting genannt.
„Die Investition der Telefónica-Gruppe ist ein großes Bekenntnis zu Telefónica Deutschland. Es ist ein Vertrauensbeweis in unser Geschäft und vor allem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hierzulande. Auf Grund der gesunkenen Aktienliquidität ist ein Delisting im besten Interesse aller Stakeholder“, sagt Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland. „Der verbleibende Streubesitz ist mit weniger als sechs Prozent niedrig und die damit verbundene Nachfrage von privaten und institutionellen Investoren reduziert. Deswegen wollen wir die Börsennotierung unseres Unternehmens beenden. Dies ist ein Schritt, der verspricht, die Prozesse und Strukturen im Gesamtkonzern Telefónica weiter zu vereinfachen und das Unternehmen noch flexibler und langfristiger auszurichten.“
In der Delisting-Vereinbarung hat sich die Bieterin verpflichtet, den Aktionären von Telefónica Deutschland ein öffentliches Delisting-Erwerbsangebot in Form eines Barangebots zu unterbreiten. Das Angebot zum Erwerb sämtlicher Aktien der Gesellschaft, die nicht bereits direkt von ihr gehalten werden, sieht die Zahlung einer Gegenleistung von 2,35 Euro je Telefónica-Deutschland-Aktie in bar vor. Das vorausgegangene Aktienerwerbsangebot der Bieterin Telefónica Local Services belief sich ebenfalls auf 2,35 Euro je Aktie in bar und lief vom 5. Dezember 2023 bis zum 17. Januar 2024.
Die Delisting-Vereinbarung sieht vor, dass die den Inhabern von Aktien von Telefónica Deutschland in der Angebotsunterlage angebotene Gegenleistung je Telefónica-Deutschland-Aktie 2,35 Euro beträgt und den gesetzlichen Mindestpreisregeln gemäß § 39 Abs. 3 Satz 2 Börsengesetz („BörsG“) i.V.m. § 31 Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz („WpÜG“) und den anwendbaren Vorschriften der WpÜG-Angebotsverordnung entsprechen wird.
Nach der erwarteten Entscheidung der Frankfurter Wertpapierbörse über den Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien von Telefónica Deutschland wird das Delisting wirksam. Nach Wirksamwerden des Widerrufs der Börsenzulassung werden die Aktien der Telefónica Deutschland Holding AG nicht mehr an einem inländischen regulierten Markt oder einem vergleichbaren Markt im Ausland zum Handel zugelassen sein und gehandelt werden.
Vor dem Hintergrund des geplanten Delisting wird der ursprünglich im Mai vorgesehene Termin für die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft auf einen späteren Termin, der noch bekanntgegeben wird, verschoben werden. In jedem Fall wird die Hauptversammlung nach der Abwicklung des Delisting-Angebots und frühestens Mitte Juni stattfinden.
Die Bieterin und deren Muttergesellschaft Telefónica, S.A. haben der Gesellschaft mitgeteilt, dass sie, abgesehen von der Dividende für das Geschäftsjahr 2023, derzeit nicht beabsichtigen, die Ausschüttung von Dividenden für weitere Geschäftsjahre zu unterstützen.
O2 Telefónica ist ein führender Komplettanbieter für Telekommunikationsdienste für Privat- und Geschäftskund:innen. Das Portfolio der Kernmarke O2 sowie diverser Zweit- und Partnermarken umfasst neben klassischen Telefonie- und Internetanschlüssen auch innovative digitale Services im Bereich Internet der Dinge und Datenanalyse. Im Mobilfunk betreut O2 Telefónica über 45 Millionen Mobilfunkanschlüsse (inkl. M2M - Stand 31.12.2023). Kein Netzbetreiber verbindet hierzulande mehr Menschen. Das leistungsstarke und vielfach ausgezeichnete Mobilfunknetz des Unternehmens erreicht über 99% der Bevölkerung. Im Festnetz bietet O2 Telefónica seinen Kund:innen die größte technologische Vielfalt und geografische Verfügbarkeit aller Anbieter in Deutschland. Die Telefónica Deutschland Holding AG ist seit 2012 an der Frankfurter Börse gelistet. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 7.500 Mitarbeiter:innen einen Umsatz von 8,6 Milliarden Euro. Das Unternehmen gehört mehrheitlich zum spanischen Telekommunikationskonzern Telefónica S.A. mit Sitz in Madrid, einem der größten Telekommunikationskonzerne der Welt. |
Von: Alexander Becker
Alexander Becker ist Pressesprecher für Finanzthemen sowie für Fragen rund um die Innovationsfabrik Wayra.