15.10.2020
Neue Festnetz-Studie:Deutsche haben kein Interesse an Technik
Eine aktuelle Festnetz-Studie zeigt: Mit der dem Internet zugrunde liegenden Technik für das Surfen von der heimischen Couch kennen sich nur die wenigsten Deutschen aus. Mehr noch: Laut einer von Telefónica Deutschland / O2 beauftragten Studie ist es ihnen vollkommen egal, auf welcher Basis sie in den eigenen vier Wänden surfen – ob über DSL, Kabel, Glasfaser oder Mobilfunk. Das überrascht: Im „Land der Ingenieure“ gelten die Verbraucher gemeinhin als sehr technikverliebt. Zudem ist das „Internet@Home“ in der aktuellen Corona-Krise für die Verbraucher so wichtig wie noch nie. Dennoch sind es andere Kriterien, die für die Nutzer viel wichtiger sind als die Technik: Sie wünschen sich vor allem ein stabiles und schnelles Internet zu fairen Preisen.
Mehr als drei Viertel der Deutschen (77 Prozent) hat gar keine oder nur wenig Ahnung von den verschiedenen im Markt verfügbaren Festnetz-Technologien. So das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung, die INNOFACT im September und Oktober 2020 im Auftrag von Telefónica Deutschland / O2 durchgeführt hat. Das Marktforschungsunternehmen befragte dabei über 1.000 Teilnehmer im Alter von 18 bis 70 Jahren zu ihrer Internet-Nutzung von Zuhause aus. Im Fokus der Umfrage unter Verbrauchern stand unter anderem das Wissen über DSL, Kabel, Glasfaser und den Mobilfunk als Festnetzersatz-Technologie. Darüber hinaus wurden Fragen zu den Technologie-Präferenzen, dem Rechercheverhalten der Nutzer und ihren Kaufkriterien gestellt.
Technologie? Egal!
Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, keine Technologie-Präferenz zu haben: Ihnen ist es egal, ob sie über klassische Breitbandanschlüsse wie die DSL-Leitung, das TV-Kabel, die Glasfaser oder alternativ über die Mobilfunkzelle ins Internet gelangen. Schon jeder Zweite (49 Prozent) kann sich vorstellen, dass das Highspeed fürs Zuhause nicht zwangsläufig aus der Festnetzbuchse kommen muss, sondern auch über 4G und 5G transportiert werden kann. Das generelle Technik-Desinteresse spiegelt sich auch bei der Wahl des passenden Internet-Angebots wider: Die große Mehrheit möchte nicht selbst recherchieren, welche Vorteile die jeweilige Technologie besitzt. 67 Prozent der Befragten wünscht sich, dass ihnen ihr Internet-Anbieter die für sie optimale Technologie empfiehlt. Insgesamt stehen 88 Prozent einer Beratung aufgeschlossen gegenüber.
Hauptsache stabil, schnell und bezahlbar
Bei der Wahl des Internet-Angebots ist also nicht die Technologie entscheidend. Für die Verbraucher zählen andere Dinge und das unabhängig vom Alter: Ausschlaggebend ist für sie eine stabile Internet-Verbindung (96 Prozent), ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (95 Prozent) und eine schnelle Surf-Geschwindigkeit (92 Prozent). Drei Viertel der Befragten ist darüber hinaus eine gute Beratung bei der Produktwahl wichtig oder sehr wichtig (73 Prozent). Das gilt insbesondere für die Jungen (18 bis 29 Jahre) und die Älteren (50 bis 70 Jahre). Für Umfrageteilnehmer im Alter zwischen 30 und 49 Jahren war dieser Punkt etwas weniger relevant (69 Prozent). Eine Hilfestellung bei der technischen Einrichtung finden insgesamt 66 Prozent wichtig oder sehr wichtig. Die 50- bis 70-Jährigen legen darauf mehr Wert (70 Prozent).
Hälfte der Deutschen nutzt datenintensive Dienste
Für jeden zweiten Deutschen hat der schnelle Internet-Zugang in den eigenen vier Wänden durch die Corona-Pandemie noch einmal an Bedeutung gewonnen. Datenintensive Dienste sind dabei klar auf dem Vormarsch: So nutzt die Hälfte heute schon sehr häufig beziehungsweise häufig Video- (55 Prozent) oder Musik-Streaming (48 Prozent). Beim Online-Gaming und den Cloud-Diensten sind es jeweils 32 Prozent. Noch dominieren über alle Altersgruppen hinweg Standard-Anwendungen wie die Internet-Recherche (88 Prozent), das Online-Shopping (70 Prozent) oder Social Media (63 Prozent). Jeder Dritte (31 Prozent) ist auf seinen Internet-Anschluss nicht nur privat, sondern auch beruflich angewiesen: Die Befragten benötigen das schnelle Netz sehr oft oder oft fürs Home-Office. Bei den Jungen (18 bis 29 Jahre) sind es sogar 45 Prozent, bei den 30- bis 49-Jährigen 38 Prozent, bei den Älteren noch weniger.
Von: Kerstin Ebner
Kerstin Ebner ist Pressesprecherin für die Marke O2 und ihre Privatkundenprodukte. Sie ist seit 2005 im Bereich Corporate Communications von Telefónica Deutschland tätig. Dort war sie unter anderem Chefredakteurin für die Medien der internen Kommunikation und zeichnete für verschiedene (Veränderungs-) Kommunikationsprojekte verantwortlich.
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