5G-Breitbandtempo:Für den Digitalisierungs­turbo in der öffentlichen Verwaltung

Es könnte so einfach sein: ein Log-in – und schon stehen alle Verwaltungsdienste auf Maus-Klick zur Verfügung.

Ob die Beantragung des Personalausweises, Abgabe der Steuererklärung, das Nachverfolgen eines Verwaltungs­gangs oder die Abfrage des aktuellen Rentenstatus – im Nachbarland Belgien geht das alles komplett digital. In vielen anderen Ländern auch. Deutschland dagegen hinkt hinterher. Laut Boston Consulting Group liegt die Bundesrepublik bei der Digitalisierung von staatlichen Verwaltungs­leistungen auf dem vorletzten Platz von 41 Ländern weltweit. Immerhin: 64 Prozent der Bundesbürger geben sich zufrieden mit dem Stand der digitalen Behördendienste.
In Deutschland hätten wir längst weiter sein müssen. Bis 2022, so ein 2017 beschlossenes Bundes­gesetz, hätten 575 Verwaltungs­akte digitalisiert sein sollen. Ende Oktober 2023 waren gerade 136 Angebote deutschlandweit verfügbar. Es gibt weiterhin Bundesländer und Kommunen, die der allgemeinen Entwicklung weit hinterherhinken. Dabei ist die mangelhafte digitale Infrastruktur von Verwaltungen oft die beharrlichste Hürde.
  „Mit den neuen Technologien, die O2 Telefónica anbietet, können wir die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung deutlich beschleunigen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um durchzu­starten“, sagt Telefónica Deutschland CEO Markus Haas. O2 Telefónica bietet unterschiedliche Lösungen für die Digitalisierung staatlicher Stellen an: von der sicheren und stabilen Kommunikation zwischen Verwaltungs­standorten bis hin zu IoT-Anwendungen wie intelligenter Ampel­steuerung. Eine zentrale Rolle spielen so genannte Software-Defined Wide Area Networks - SD-WAN. Bis Ende nächsten Jahres wollen dem Marktforscher Gartner zufolge knapp zwei Drittel der deutschen Unternehmen SD-WAN einsetzen, um über verschiedene Standorte hinweg agiler zu werden. O2 Telefónica hat erst jüngst für einen großen Lebensmitteldiscounter alle Filialen europaweit so miteinander vernetzt.

Hessische Kommunen ans Rechenzentrum – Vorbild für alle Länder

Für die öffentliche Verwaltung ist die Technologie wie gemacht. Und erste Bundesländer setzen sie auch ein. Über die SD-WAN-Lösung der O2 Telefónica etwa schließt Hessen alle Kommunen zentral ans Rechenzentrum an. Das Netz ist sicher und ermöglicht den Kommunen, IT-Leistungen nach ihren Bedürfnissen zu konfigurieren, neue Dienste zu nutzen und weitere Standorte einzubinden.
Credits: ekom21
  „Mit dem SD-WAN von O2 Telefónica können wir unsere IT-Infrastruktur modernisieren und gleichzeitig den Kommunen die Möglichkeit geben, die IT vor Ort selbst nach ihren Bedürfnissen zu gestalten,“ sagt Martin Kuban, Geschäftsführer von ekom21. Sein Unternehmen stellt IT-Dienstleistungen für hessische Kommunen mit einem Produktportfolio von über 70 Fachverfahren zur Verfügung – beispielsweise für das Einwohnermelde-, Standesamts- und Zulassungswesen.

5G-Chancen für Schulen und Behörden

Zudem hat O2 Telefónica für den städtischen Hamburger IT-Dienstleister Dataport ein 5G-Standalone-Netzwerk gebaut. In einem ersten Test erprobt Dataport einen 5G-Anschluss mit hoher Datenrate an das Landesnetz. Es geht vor allem darum auszuprobieren, inwieweit sich mit 5G-Technik ein schnellerer und kosten­günstigerer Zugang von neuen oder wachsenden öffentlichen Liegen­schaften, z.B. von Schulen, Rathäusern oder Behörden, an das Landesnetz realisieren lässt. Das ist insbesondere an den Orten von Relevanz, an denen keine Glasfaser­leitungen zur Verfügung stehen. Das 5G-Labor von Dataport bietet eine sichere, geschlossene Forschungs- und Entwicklungs­umgebung.

5G für öffentliche Sicherheit

Für staatliche Dienste bietet die 5G-Technologie noch viel mehr Möglichkeiten – etwa für die Unterstützung von Sicherheits­behörden. Autonome Drohnen z. B. können außer Sichtweite von Einsatzkräften fliegen und hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen. Das eröffnet neue Dimensionen, um Polizei und Rettungskräfte zu unterstützen. Ebenso können anonymisierte Mobilfunkdaten genutzt werden, um Bewegungsinformationen etwa über die Besucherströme bei Großevents oder über die Verkehrsnutzung zu analysieren und damit Sicherheitsvorkehrungen oder Angebote im öffentlichen Nahverkehr zu optimieren.

Digitales Portemonnaie

Wenn es nach der EU geht, sollen alle Europäer bald eine digitale „Brieftasche“ haben, die vom Personalausweis über den Impfpass bis zur Versicherungskarte alle möglichen digitalen Dokumente enthält und diese einfach nutzbar bereitstellt. Die entsprechende eIDAS-2.0-Verordnung befindet sich auf der Zielgeraden und wird europaweit einen Rechtsrahmen für digitale Identitätsnachweise setzen. Aktuell treibt die Bundesregierung verschiedene Projekte voran, darunter den digitalen Ausweis eID, die Smart eID und die Bund ID.
07.11.2023
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