International hinkt Europa hinterher:Aufholjagd bei 5G nötig
Satte 500 Milliarden Euro haben Europas Telekommunikationskonzerne in den vergangenen zehn Jahren investiert. Trotz des anhaltend hohen Investitionsniveaus fehlen laut EU-Kommission rund 175 Milliarden Euro, um die Konnektivitätsziele für 2030 zu erreichen. Sie lauten: Zugang zu Gigabit-Konnektivität für alle Haushalte sowie 5G in allen besiedelten Gebieten.
Ein Verfehlen der Ziele kann sich die EU nicht leisten. Denn Europa hinkt im internationalen Vergleich hinterher. 73 Prozent der Europäer hatten 2022 Zugang zu 5G-Konnektivität. Damit liegt die EU deutlich hinter den USA, Japan, Südkorea oder China.


Die Aufholjagd wird nicht einfach: Die Telekommunikationsunternehmen in der EU kämpfen mit sinkenden Nettogewinnen und einer niedrigen Kapitalrendite, was zu einer relativ niedrigen Marktbewertung führt. Obwohl der Datenverkehr stetig steigt, stagniert der Erlös pro Kunde auf niedrigerem Niveau als etwa in den USA. Die Investitionen bleiben hinter denen in Asien und Nordamerika zurück.
Auch Deutschland muss zulegen: Die EU fordert in ihrem jüngsten Bericht zum Stand der Digitalisierung in den Mitgliedsstaaten mehr Tempo beim Glasfaserausbau in Deutschland. Brüssel mahnt auch zu verstärkten Anstrengungen bei der Digitalisierung der Verwaltung und der Ausbildung von digitalen Fähigkeiten (digital skills).
Wer mehr erfahren will, kann hier den EU-Bericht 2023 über den Stand der digitalen Dekade nachlesen.
Weil die größte Volkswirtschaft Europas Aufholbedarf hat, will die Bundesnetzagentur bei der anstehenden Frequenzvergabe von den Netzbetreibern zusätzliche Anstrengungen verlangen - etwa hinsichtlich des Ausbaus auf dem Land und entlang von Verkehrswegen. „Wir sind bereit zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung zum Wohle von Land, Verbrauchern und unserer Wirtschaft“, sagt Markus Haas.

Markus Haas
07.11.2023 |