30.09.2022
Mobilfunkdaten-Analyse zum Oktoberfest 2022:Die Wiesn ist fest in bayerischer Hand – und jünger geworden
Das Oktoberfest 2022 neigt sich bald schon wieder dem Ende, Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Vom Anstich am 17. September an strömten wieder Millionen Besucher:innen auf die Theresienwiese in München und teilten ihre Erlebnisse dabei in Stories, Posts, Bildern und Videos über das Highspeed-Wiesnnetz von O2 Telefónica.
Der Ruf des Oktoberfests reicht weit über München und Deutschland hinaus – aus aller Welt kommen die Menschen 2022 zum größten Volksfest der Welt, so sagt man. Doch eine Auswertung der Mobilfunkdaten von O2 Telefónica zusammen mit dem österreichischen Start-up Invenium Data Insights zeigt: Die „Wiesn“ ist ein verhältnismäßig regionales Fest. Besucher:innen aus Deutschland machen mehr als 84 Prozent aus, nur knapp 16 Prozent kommen aus anderen Ländern. Von den Besucher:innen aus Deutschland reisen ganze 95 Prozent aus dem eigenen Bundesland nach München. Weit abgeschlagen folgen die größeren deutschen Metropolen Berlin, Stuttgart, Frankfurt a. M. und Hamburg.
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Die jüngste Wiesn aller Zeiten
Das Oktoberfest 2022 ist deutlich jünger als in den vergangenen Jahren. Vor allem der Anteil der 18- bis 29-Jährigen auf dem Oktoberfest ist gestiegen. Sie machten in den ersten neun Tagen rund 21 Prozent der volljährigen Besucher aus, 2019 hatte ihr Anteil im gleichen Zeitraum noch bei 14 Prozent gelegen.
Der Blick in die anonymisierten, aggregierten Mobilfunkdaten offenbart aber noch eine Reihe weiterer, interessanter „Wiesn-Fakten“:
- Im Zeitraum vom 17. bis 25. September 2022 besuchten in Summe 3.284.590 Besucher das Münchner Oktoberfest
- Die höchsten Besucherzahlen – 495.620 – wurden am Samstag, den 24. September 2022 und die niedrigsten – 280.700 – am Montag, 19. September 2022 verzeichnet.
- Im Durchschnitt tummeln sich rund 130.000 Besucher:innen gleichzeitig auf der Theresienwiese, in der Spitzenzeit zwischen 19 und 20 Uhr sind es gar 190.000.
- Viereinhalb Stunden verbringen die Menschen durchschnittlich auf dem Oktoberfest – bemerkenswert sind die regionalen Unterschiede: So hielten Besucher:innen aus dem Landkreis Aurich in Ostfriesland im Schnitt fast acht Stunden durch, während Gäste aus dem Landkreis Vechta in Niedersachsen bereits nach weniger als drei Stunden genug von der Wiesn hatten.
- Obschon weltbekannt, kommen nur knapp 16 Prozent der Besucher:innen aus dem Ausland, und auch unter den deutschen Wiesn-Gänger:innen kommt der Großteil direkt aus München (70%) bzw. Bayern (95%).
Das berühmte „Italiener-Wochenende“
Einen Mythos entzaubern die Analysen von O2 Telefónica und Invenium: Zwar kommen am „Italiener-Wochenende“ (24. und 25. September) deutlich mehr Italiener:innen nach München auf das Oktoberfest, zahlenmäßig sind sie jedoch weit abgeschlagen hinter den Gästen aus Großbritannien und den USA. Kurios: 2019 kamen noch wesentlich mehr Italiener:innen auf die Wiesn als 2022 (Vergleichstage 28.9.2019, 21.900 Menschen vs. 24.9.2022, 9.400). Ob das mit der Parlamentswahl in Italien zu tun hat, bleibt reine Spekulation.
Maßgeblich beteiligt an der Auswertung war das Team um Thomas Treß, Senior Product Manager Big Data & Advanced Data Analytics bei O2 Telefónica: „Die Ermittlung von aussagekräftigen Zahlen zu Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest ist für Veranstalter eine große Herausforderung. Die Erfassung erfolgt meist über unterschiedliche Datenquellen wie Buchungsdaten von Reiseportalen, Luftbilder oder Stichproben. Unsere Mobility Insights Analysenhaben den Vorteil, objektiv zu sein und basieren auf der größtmöglichen Stichprobe. Nahezu alle relevanten Informationen können über Mobilfunk- und Bewegungsdaten ermittelt werden: Die Anzahl der Besucher:innen, ihr Herkunftsort national oder international, Altersstrukturen, Aufenthaltsdauer und vieles mehr – und das völlig anonym und ohne Rückschluss auf einzelne Personen.“
Natalia Lamotte, Senior Partner Managerin B2P, ergänzt: „Ob Wiesn, Stadtfest oder Konzert, Location-Insights von unserem Analysepartner Invenium liefert Veranstaltern wertvolle Erkenntnisse zum Event – und zwar schon während der Veranstaltungen und nicht erst im Nachhinein, da O2 Telefónica die Daten in Echtzeit an den Analysepartner schicken kann.“
Über Invenium
Wie bewegen sich Menschen durch ein Land? Welchen Aktivitäten gehen sie nach? Das österreichische Start-up Invenium Data Insights GmbH versucht mit Datenanalysen diese Fragen zu beantworten. "Wir wollen Mobilität besser verstehen", sagt Michael Cik der das Start-up Ende 2016 gemeinsam mit Forscherkollegen in Graz gründete.
Die aus den Datenanalysen gewonnenen Erkenntnisse kommen bei der Verkehrsplanung zum Einsatz oder werden von Handel genutzt, um den Erfolg von Marketingaktionen zu messen. Dazu werden anonymisierte Daten beispielsweise aus dem O2 Telefónica Mobilfunknetz analysiert. Aus denen geht etwa hervor, wann Smartphones mit welchem Mobilfunkmasten Kontakt aufnehmen. "Die Telekommunikationsanbieter brauchen diese Daten, um ihr Netz zu optimieren. Invenium hat Algorithmen entwickelt, mit denen sich daraus Verkehrsströme, Besucherfrequenzen bei Veranstaltungen oder Bewegungsprofile von Touristen errechnen lassen“, erläutert Michael Cik.
Von: Christoph Schneider
Christoph Schneider ist Senior Manager Communication Strategy & Management Communications bei O2 Telefónica. Zuvor war er bei der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. Referent für Kommunikation und digitale Medien sowie bei der BMW Group für die Kommunikation des Produktionsstandorts Landshut zuständig. Weitere Erfahrungen sammelte er bei verschiedenen Kommunikationsagenturen sowie in der Wirtschaftsredaktion des Münchner Merkur.
Weitere Informationen:
Oktoberfest: 17. September - 3. Oktober 2022
Die offizielle Oktoberfest App: Android | iOS
Oktoberfest: Facebook | Instagram
Auf unserer 5G-Netzinfoseite finden Sie alle Informationen zum neuen Mobilfunkstandard.