Mein Freund, der Roboter:5G Campus Netze
Für die Anforderungen auf Firmengeländen bietet O2 Telefónica spezielle, räumlich begrenzte 5G-Netze für Unternehmen, so genannte Campus-Netze.
Sie sind auf Betriebsanlagen ausgelegt, dienen der sicheren, verlässlichen Vernetzung von Menschen, Maschinen und Geräten. Vorstellen kann man sich Campus-Netze wie ein sehr, sehr zuverlässiges WLAN. Das Potenzial ist gewaltig: Gemäß einer Schätzung des Bundewirtschaftsministeriums können in Deutschland bis 2025 insgesamt rund 10.000 solcher lokaler 5G-Netze aufgebaut werden.
5G-Campus-Netze bieten hohe Kapazität für Endgeräte, große Reichweite und eine bessere Signaldurchdringung in Gebäuden im Vergleich zu anderen Funktechnologien. Ein weiterer großer Vorteil ist die geringe Latenz, also die hohe Reaktionsgeschwindigkeit, was für die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation entscheidend ist. Alles muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort passieren, damit etwa einem Logistikroboter nicht die wertvolle Fracht im Moment der Übergabe durch die Metallarme fällt.
Campus-Netze kommen auch dann zum Einsatz, wenn z.B. die WLAN-Abdeckung nicht ausreicht. Denn 5G deckt im Vergleich zu WLAN auch weitläufige Außenbereiche unterbrechungsfrei und ohne Qualitätseinbußen ab.
Und die Netze ersetzen natürlich hinderliche Kabel bei der nachträglichen Vernetzung von Maschinen oder Robotern.

5G –Campus-Netz im Krankenhaus – So verbessert Helios seine Versorgung:
Auch im Gesundheitsbereich kann Digitalisierung viel Gutes bringen – etwa bei KI-gestützter Diagnostik oder lebensrettenden Eingriffen im intelligenten Operationssaal. Um im eigenen Haus die Digitalisierung voranzutreiben, betreibt das Helios Park-Klinikum Leipzig seit Dezember 2021 das erste 5G-Standalone-Campusnetz in einem privatwirtschaftlichen Krankenhaus in Deutschland.

„Helios kann nun die praktische Nutzenanwendung von 5G im Klinikumfeld und -alltag testen. Ich bin davon überzeugt, dass sich mit großer Geschwindigkeit viele neue Anwendungen entwickeln werden.“
Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von O2 Telefónica
Mit dem 5G-Projekt hätten sie die Effizienz bestehender Medizinsysteme optimiert und Medizinern wie Pflegekräften mehr Zeit für ihre Kernaufgaben verschafft, betonen die Klinikgeschäftsführer am Helios Klinikstandort Leipzig, Julian Zimmer und Matthias Hirsekorn. „Dank der nun vorhandenen 5G-Infrastruktur haben unsere Mitarbeitenden neue Ideen entwickelt. Das hat einen qualitativen Schub für die Services bei uns gebracht.“
Im Gesundheitsbereich müssen besondere Anforderungen berücksichtigt werden: Es geht um sensible Daten – und vor allem um das Leben von Menschen. Der abgesicherte und zuverlässige Informationsaustausch ist daher eine lebenswichtige Voraussetzung und Ausgangsbasis für effiziente Behandlungen. 5G-Mobilfunk trägt dazu bei, dies qualitativ sicherzustellen und wirtschaftliche Fortschritte zu ermöglichen.

Vieles im Krankenhaus läuft noch verkabelt. Wireless LAN dient Patientinnen und Patienten für ihren Zugang zum Internet und vielleicht auch in der Verwaltung für klassische Büroanwendungen. Aber im direkten Gesundheitsdienst läuft das Allermeiste noch über die Strippe.
Das in Leipzig errichtete 5G-Campusnetz ist vollständig auf den Bedarf und den Betrieb von Helios ausgelegt. Es basiert auf dem neuesten 5G-Standalone-Standard. Zum Einsatz kommt ein komplettes 5G-Standalone-Kernnetz, bei dem alle Komponenten und Funktionen vor Ort angesiedelt sind. So wird sichergestellt, dass die Daten das Gelände nicht verlassen und nur Helios, als Campusnetzbetreiber vor Ort, den alleinigen Zugriff und damit die vollständige Kontrolle über das Netz und den Netzverkehr hat. Das Funknetz versorgt rund 50 Räumlichkeiten, die sich auf zwei Gebäude verteilen.

Das Krankenhausbett zum Beispiel ist schon lange ein wichtiger Sammelort für Informationen: Vitaldaten, Krankenakten, Informationen von Geräten neben dem Bett. Das gehört alles zum Patienten oder zur Patientin und darf nicht über unsichere Netze übertragen werden. Gleichzeitig ist so ein Bett natürlich mobil. Wird es bewegt, sind viele Datenstränge getrennt – und damit für eine Zeit auch Patient oder Patientin vom individuellen Datenstrom. Sind Bett, Geräte und Daten hingegen per 5G-Mobilfunk vernetzt, bleiben sie alle miteinander verbunden, so gut wie ortsunabhängig.
Ein anderes Beispiel: In der Corona-Pandemie sind Teile von Krankenhausabteilungen umgewandelt worden, um für Covid19-Patienten mehr Notfall- und Intensivstationsbetten bereitstellen zu können. Das ließ sich in der praktischen Umsetzung oft nur mit sehr hohem Aufwand realisieren. Die notwendigen Medizingeräte waren verkabelt, und in den umfunktionierten Stationen standen oft nicht ausreichend Daten-Netzanschlüsse zur Verfügung, um diese wieder anzuschließen. Mit 5G-Campus-Netzen stellen solcherart Situationen die Datentechniker vor deutlich geringere Herausforderungen.
28.11.2023 |