14.03.2025
Namensbeitrag von Alfons Lösing:Vielfalt ist ein Erfolgsmodell der deutschen Mobilfunklandschaft

Alfons Lösing
Mehr als 50 Mobilfunkmarken von Mobilfunknetzbetreibern und netzunabhängigen Mobilfunkanbietern, rund 1000 Tarifvarianten zur Wahl: So präsentiert sich der Mobilfunkmarkt den deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern. Eine riesige Produktvielfalt, wie sie kaum eine andere Dienstleistung hierzulande vorweisen kann.
Die Entwicklung spüren die Nutzer unmittelbar: Mobilfunk ist so günstig wie nie und seit Jahren Inflationsbremse in den privaten Haushalten. Während die Inflation das Leben im Land Jahr für Jahr teurer macht, sind die Mobilfunkpreise laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen zehn Jahren um 12 Prozent gesunken. Mehr Leistung gibt es obendrein: Die modernen 5G-Netze Deutschlands sind führend in Europa. Die Mobilfunknetzbetreiber investieren dafür Rekordsummen in den Netzausbau.
Von alldem profitieren die Verbraucherinnen und Verbraucher und die Unternehmen im Land.
Vielfalt treibt den Wettbewerb zum Wohle der Mobilfunkkunden
Warum stellen sich diese Effekte ein? Einerseits konkurrieren die drei national aktiven Netzbetreiber mittlerweile im Qualitätswettbewerb der Netzleistung auf Augenhöhe.
Handynutzer profitieren vom Wettbewerb im Mobilfunkmarkt
Andererseits spiegelt sich dieser Wettbewerb in der regen Zusammenarbeit mit den netzunabhängigen Mobilfunkanbietern, die ihre Konnektivitätsleistungen in unterschiedlichen Geschäftsmodellen bei den bundesweit aktiven Netzbetreibern beziehen.
An den Zugangsmöglichkeiten zum Netz gab es in der Debatte um Frequenzrechte zuletzt neuerliche Kritik von Seiten der unabhängigen Anbieter. Einer sachlichen Überprüfung halten diese Argumente nicht stand: Knapp jede vierte der 100 Millionen aktiven SIM-Karten in Deutschland gehört laut dem letzten Jahresbericht der Bundesnetzagentur zu einem der alternativen Anbieter ohne eigenes Netz in der Wettbewerbslandschaft. So viel wie in keinem anderen Land der EU, hat das europäische Gremium der EU-Regulierungsbehörden BEREC analysiert. Große Vielfalt, steigende Leistungen zu sinkenden Preise - all das ist Ausdruck eines funktionierenden Mobilfunkmarktes, der ohne ein noch engeres Regulierungskorsett in diesem Feld auskommt.
Die Zusammenarbeit von alternativen Anbietern und Netzbetreibern folgt einer kommerziellen Logik
Seit über zwei Jahrzehnten gibt es diese Form der partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Markt. Gerade O2 und die 2014 in den Konzernverbund integrierte E-Plus waren und sind die aktivsten Vorleistungslieferanten im Markt und haben Angebotsvielfalt zu einem etablierten Erfolgsmodell der deutschen Mobilfunklandschaft gemacht.
Das vermeintliche Paradoxon einer Zusammenarbeit folgt einer einfachen kommerziellen Logik: Bau und Betrieb eines bundesweiten Mobilfunknetzes mit rund 30.000 Standorten erfordern Milliarden-Investitionen. Um diese zügig zurückzuverdienen, braucht es Skaleneffekte, die eine möglichst gute Auslastung der gebauten Infrastrukturen liefern. In der Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und Partnern treffen diese gemeinsamen Interessen nach wirtschaftlichem Erfolg aufeinander.
Kooperationen funktionieren ohne noch weitergehende Regulierung
Ich bin überzeugt: Es kommt letztlich kommerziell zusammen, was zusammenkommen will. Dazu gehört auch, intensiv zu verhandeln im Interesse der eigenen Wertschöpfung – auf beiden Seiten. Wo kein Deal zustande kommt, entsteht in funktionierenden Märkten an anderer Stelle eine neue Chance. Das haben alle Netzbetreiber durch Wechsel einzelner Großhandelspartner bereits erlebt.
Das ist kommerzielle Logik, die keine noch weitreichenderen regulatorischen Vorgaben braucht. Der Maßstab des Erfolgs ist letztlich die Entscheidung der Kunden – für eine Marke und ein Netz, die ihr Vertrauen genießen.
Alfons Lösing ist Chief Partner & Wholesale Officer der O2 Telefónica und verantwortet das Geschäft rund um Partnerschaften und innovative Geschäftsmodelle. Zuvor war Alfons Lösing unter anderem Geschäftsführer der E-Plus Gruppe und als Chief Wholesale Officer dort für Kooperationen, Tarife und Produkte verantwortlich. Er hat nach verschiedenen leitenden Tätigkeiten im Finanzbereich im Jahr 2002 den Bereich Wholesale & Partnering mit der Multimarken-Strategie entwickelt und aufgebaut.
Weitere Informationen
Seit über 20 Jahre ist das Mobilfunkpartnergeschäft mit vielen unterschiedlichen Marken und Zielsegmenten eine tragende Säule für Wachstum und Innovation von O2 Telefónica. Jahr für Jahr bieten das Unternehmen Millionen Mobilfunkkunden über Kooperationen mit unabhängigen Anbietern eine Heimat im Netz von Telefónica.
Mehr erfahren