14.11.2024
Mehr Flexibilität durch Trennung von Soft- und Hardware:O2 Telefónica modernisiert Transportnetz auf Knopfdruck
O2 Telefónica schafft mit dem sogenannten „Whiteboxing“-Ansatz eine größere Flexibilität im eigenen Transportnetz. Der Telekommunikationsanbieter sorgt mit dem neuen Konzept dafür, dass Soft- und Hardware der zahlreichen Vermittlungsstellen im Transportnetz – sogenannte IP-Router – voneinander entkoppelt werden. Dadurch kann das Unternehmen anbieterunabhängige Software-Updates aus der Ferne auf die bestehenden Router einspielen. Der softwarebasierte Ansatz hat das Potenzial, die Unabhängigkeit gegenüber einzelnen Herstellern zu erhöhen, den Lebenszyklus von Netztechnologie zu verlängern und viel Zeit und Ressourcen zu sparen.
„Wir machen den nächsten innovativen Schritt hin zu hochleistungsfähigen, disaggregierten Transportnetzen“, sagt Aysenur Senyer, Director Access and Transport Engineering, Planning and Development bei O2 Telefónica. „Der eigentliche Clou ist die Möglichkeit, dass wir die Software auf unseren Routern schnell von einem Anbieter zum anderen wechseln können. Dieser nahtlose Übergang per Software-Update aus der Ferne macht den Austausch physischer Geräte zunehmend überflüssig. Wir können uns dadurch noch schneller an neue Anforderungen oder technologische Veränderungen anpassen. Unsere Kundinnen und Kunden profitieren davon, dass sie im Transportnetz von den modernsten Technologien und neuesten Software-Releases profitieren, die die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Netzes weiter steigern.“
Update aus der Ferne statt Austausch durch Techniker
O2 Telefónica setzt den neuen Whiteboxing-Ansatz im ersten Schritt für mehr als tausend IP-Router im Transportnetz um. Hierbei handelt es sich um sogenannte „Switches“, die wie eine Weiche mehrere Netzwerkelemente miteinander verbinden und Signale in die richtige Richtung weiterleiten. Als Vermittlungsstelle sorgen sie dafür, dass die Datenpakete korrekt am nächsten Netzknoten ankommen. Dafür sind mehrere Tausend Switches deutschlandweit im Netz verteilt.
Bisher mussten Techniker:innen die Standorte für umfassendere Änderungen anfahren, um vor Ort Modernisierungsmaßnahmen vorzunehmen oder die Technik komplett auszutauschen. Durch die neue Remote-Lösung, die Soft- und Hardware entkoppelt, können sie die Updates aus der Ferne installieren. Das spart nicht nur die Anreise, sondern geht auch deutlich schneller. Denn Updates lassen sich für mehrere Router gleichzeitig einspielen. Im aktuellen Projekt werden rund 100 Router pro Woche „per Knopfdruck“ auf den neuesten Stand gebracht.
Schneller, ressourcensparender, nachhaltiger
Da die Router schneller mit den neuesten Funktionalitäten ausgestattet sind, profitieren Kund:innen von O2 Telefónica von einem besseren Netzerlebnis. Neueste Software-Releases, Protokolle und Routing-Funktionalitäten sorgen dafür, dass das Netz noch leistungsfähiger wird und stets auf dem modernsten Stand der Sicherheit ist.
Der „Whiteboxing“-Ansatz spart zudem Zeit und Kosten: Indem zunehmend auf den Tausch von Hardware verzichtet und dazugehörige Technikereinsätze überflüssig werden, kann O2 Telefónica allein im ersten Projektschritt einen sechs- bis siebenstelligen Betrag einsparen.
Darüber hinaus trägt der Ansatz zu einer nachhaltigeren Nutzung der vorhandenen Hardware bei. Funktionierende Router müssen nicht mehr vorzeitig ausgetauscht werden, wenn für sie keine Updates mehr vorliegen. Da die Software unabhängig von der Hardware aktualisiert werden kann, bleibt die Technik auf dem neuesten Stand. Der Lebenszyklus einzelner Technikbausteine verlängert sich.
Mit dem Whiteboxing-Ansatz geht O2 Telefónica einen wichtigen Schritt, um eine größere Flexibilität im Transportnetz herzustellen. Das Konzept könnte auch ein Vorbild für viele weitere Hersteller sein, um künftig zunehmend getrennte Lösungen für Soft- und Hardware anzubieten.
Von: Florian Streicher
Florian Streicher ist Pressesprecher (Senior Media Relations Manager) für Technologie- und HR-Themen bei O2 Telefónica. Er ist seit 2017 in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens tätig, wo er sich um die kommunikativen Schwerpunkte Netzausbau, 5G, IT, Technologie-Innovationen und Personalthemen kümmert. Zuvor war er in der Kommunikationsberatung tätig.
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