Mobilfunktechnologie, die Leben schützen kann:Cell Broadcast zum dritten Mal beim bundesweiten Warntag im Einsatz

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Am bundesweiten Warntag erhalten Millionen Menschen gegen 11 Uhr eine Probewarnung auf ihrem Smartphone
Am 12. September 2024 wird es in Deutschland wieder laut: Der bundesweite Warntag steht an. Neben Sirenen werden auch wieder Millionen Smartphones einen Probealarm empfangen. Möglich macht das die Cell-Broadcast-Technologie, die mittlerweile zum dritten Mal ein fester Bestandteil des Warntags ist. Allein über das Mobilfunknetz von O2 Telefónica können Behörden über Cell Broadcast rund 45 Millionen Mobilfunknutzer:innen erreichen.
Credits: BBK
Die Leitstelle des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe koordiniert den bundesweiten Warntag
Eine aktuelle Auswertung des Telekommunikations­anbieters zeigt: Mit 142 Aussendungen* seit dem letzten bundesweiten Warntag am 14. September 2023 ist und bleibt Cell Broadcast eine zentrale Maßnahme, um die Bevölkerung vor Gefahrenlagen zu warnen. Im Schnitt wurden damit rund 3 Meldungen pro Woche verschickt. Die Häufigkeit im Jahresverlauf variiert jedoch: So mussten die Behörden insbesondere im Frühjahr 2024 viele Warnmeldungen versenden, da es in Teilen Deutschlands zu schweren Hochwasserschäden kam.

Moderne Endgeräte erhöhen Reichweite

Der Großteil der Bevölkerung nutzt bereits heute mobile Endgeräte, die Cell-Broadcast-Meldungen empfangen können. Mit der zunehmenden Verbreitung moderner Endgeräte kann die Cell-Broadcast-Technologie in Deutschland immer mehr Menschen erreichen.
Mallik Rao
„Mit Cell Broadcast können Behörden die Menschen in Deutschland über das Mobilfunknetz vor Gefahrenlagen warnen. Die Einführung nach der Flutkatastrophe im Ahrtal war ein konsequenter und richtiger Schritt. Die Technologie ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie Digitalisierung zum Wohle der Menschen genutzt werden kann“, erläutert Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von O2 Telefónica. „Die Cell-Broadcast-Technologie hat sich in Deutschland als fester Teil des Warnmittel-Mixes etabliert. Das zeigt die nach wie vor hohe Anzahl an verschickten Warnmeldungen im Jahresverlauf. Behörden setzen die Technologie dabei verantwortungsvoll und gezielt ein, damit Wirksamkeit und Dringlichkeit der Warnungen auf dem Smartphone-Display für Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten bleiben.“

Hochwasser in Süddeutschland - Cell Broadcast besonders im Einsatz

Seit dem bundesweiten Warntag 2023 wurden die meisten Cell-Broadcast-Meldungen in Bayern verschickt (33), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (25), dem Saarland (18), Rheinland-Pfalz (14) und Baden-Württemberg (11). Besonders häufig warnten die Behörden im Mai und Juni vor Gefahrensituationen – meistens aufgrund von Hochwasser: Bereits Mitte Mai kam es im Saarland und Rheinland-Pfalz zu Hochwasserschäden. Von Ende Mai bis Mitte Juni führte Dauerregen zu Überschwemmungen in vielen Teilen Bayerns und Baden-Württembergs. In dieser Notsituation mussten auch die Netztechniker von O2 Telefónica vermehrt ausrücken, um Mobilfunkstandorte vor Hochwasser zu schützen oder mit Notstromaggregaten auszustatten.

Über die Cell-Broadcast-Technologie

Credits: O2 Telefónica
Netztechniker:innen von O2 Telefónica waren in den bayerischen Flutgebieten im Einsatz
Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst, der es ermöglicht, Nachrichten an alle Mobiltelefone innerhalb einer bestimmten Funkzelle zu senden. Für die Inhalte der Warnnachrichten sind die warnenden Leitstellen und Behörden bzw. Lagezentren der Bundesländer und Kommunen zuständig. Im Gegensatz zu herkömmlichen SMS-Nachrichten, die an einzelne Empfänger gerichtet sind, werden Cell-Broadcast-Nachrichten von der Basisstation an alle Geräte in der Funkzelle gesendet. Diese Technologie ist in den 2G-, 4G- und 5G-Mobilfunkstandards integriert und ermöglicht es, innerhalb von Sekunden Millionen von Mobilfunkteilnehmern zu erreichen. Die Technologie wurde nach dem verheerenden Hochwasser im Ahrtal eingeführt und startete beim Warntag am 8. Dezember 2022 ihren Probebetrieb. Offiziell startete die Technologie am 23. Februar 2023.
*Anmerkung: Die Zahlen beziehen sich auf tatsächlich ausgesendete Cell-Broadcast-Meldungen in deutscher Sprache. Testmeldungen, Updates oder englische Varianten werden nicht mitgezählt. Dadurch kann es mitunter zu Abweichungen zu anderen Veröffentlichungen kommen.

Von: Klaus Schulze-Löwenberg

Klaus Schulze-Löwenberg ist seit 2016 Leiter Produkt & Technologiekommunikation bei O2 Telefónica. Zuvor seit 2008 Teil des Kommunikationsteams der E-Plus Gruppe und als Teamleiter verantwortlich für die Netz- und Produktkommunikation.

Weitere Informationen

Infografik: So funktioniert Cell Broadcast im O2 Netz
O2 Telefónica hat für Mobilfunkkund:innen eine eigene Informationsseite zur Cell Broadcast-Technologie eingerichtet, auf der alle relevanten Informationen zu finden sind: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), steuert den Warntag und die Einführung von Cell Broadcast.