10.05.2024
Mobilfunkfrequenzen:Eine achtjährige Verlängerung schafft größtmöglichen Nutzen für Deutschland
Warum das Land in Zeiten von KI und fortschreitender Digitalisierung eine umfassende, möglichst achtjährige Verlängerung des Frequenzspektrums braucht.
Die globalisierte Wirtschaft steht vor weiteren Umbrüchen. Das Internet der Dinge und der beginnende Siegeszug der Künstlichen Intelligenz bringen neue Chancen der Digitalisierung mit sich. Damit Deutschlands Wirtschaft international wettbewerbsfähig bleibt und die Menschen an den Errungenschaften der neuen Zeit teilhaben können, müssen Politik und Bundesnetzagentur die Weichen richtig stellen.
8x8 für Deutschland:
Acht Argumente, warum das Land, Menschen und Wirtschaft von einer umfassenden Verlängerung der Frequenzen um acht Jahre am stärksten profitieren würden:
1. Mobilfunk spielt eine zentrale Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands
Leistungsfähige Netze sind grundlegend dafür, dass Deutschlands auf Hochtechnologie und Fortschritt beruhende Wirtschaft international wettbewerbsfähig bleibt. Mobilfunk hat im Jahr 2022 durch Produktivitätseffekte 670 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaftsleistung beigetragen (3.2%) [Quelle: Mobilfunkweltverband GSMA]
2. Digitalisierung braucht Geschwindigkeit – keine Bremse
Deutschland hinkt bei der Digitalisierung hinterher. Nur mit einem beschleunigten Ausbau der Netze kann das Land es schaffen, den Rückstand aufzuholen. Bei digitalen Behördengängen belegt Deutschland in Nutzungshäufigkeit und Zufriedenheit nur Platz 39 von 41 Industrienationen [Quelle: Boston Consulting Group]
3. Dekarbonisierung und Klimaschutz benötigen beste Netze
Digitalisierung ist einer der zentralen Schlüsselfaktoren für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft. In diesem Bereich gilt es keine Zeit zu verlieren. Digitalisierung kann bis 2050 rund 163 Megatonnen CO2-Einsparungen pro Jahr erbringen [eco Verband]
4. Mehr Nachhaltigkeit im Netz gelingt durch neue Technologien
Ein schneller Ausbau von 5G und Glasfaser trägt enorm zum Erreichen der Klimaziele bei, indem das Telekommunikationsnetz selbst weniger Energie pro Byte verbraucht. 5G ist bis zu 90% energieeffizienter als alte Mobilfunk-Standards [Nokia]
5. Teilhabe des ländlichen Raums wächst mit den Netzen
Priorität muss sein, verbleibende Versorgungslücken zu schließen und Netzkapazitäten zu erhöhen – insbesondere im ländlichen Raum. Das O2 Netz versorgt bereits über 99% der deutschen Haushalte mit mindestens 4G und 93% der Bevölkerung mit 5G.
6. Bei acht Jahren Verlängerung sind umfangreichere Versorgungsverpflichtungen möglich
Für den Fall neuerlicher, ambitionierter Versorgungsverpflichtungen wäre ein Zeitrahmen von fünf Jahre sehr ambitioniert. Bei einer Verlängerung um acht Jahre wären solche Versorgungsverpflichtungen und darüber hinaus sogar noch mehr möglich.
7. Weitsichtige Frequenzplanung verhindert neue Netzlücken und erhöht Planbarkeit
Durch eine Frequenzauktion und eine folgende Neuverteilung des Mobilfunkspektrums kann es zu massenweisen Ausfällen im Mobilfunk kommen. Das belegen Studien von Prof. Peter Rost des Karlsruhe Institut für Technologie und des Fraunhofer Instituts. Neue Frequenzbereiche unterhalb von 700 MHz (UHF-Band) als auch bei 6 GHz könnten dem Mobilfunk ab etwa 2031 neu zur Verfügung stehen. Bei einer Verlängerung der 2025 auslaufenden Frequenzen bis 2033 könnte dann eine gemeinsame größere Bereitstellung erfolgen, die regulär auslaufende, verlängerte und neue Frequenzen gesamtheitlich berücksichtigt. Eine solche großangelegte Frequenzvergabe würde echten Mehrwert für alle Marktteilnehmer schaffen und den Risiken einer Frequenzknappheit entgegenwirken.
8. Der Wettbewerb im Mobilfunkmarkt funktioniert
Anders als von einigen Kommentatoren gemutmaßt, funktioniert der Wettbewerb im deutschen Mobilfunkmarkt – mit positiven Effekten auf Investitionen, Wirtschaft und Verbraucher:innen. Das zeigt nicht zuletzt eine Studie des WIK Instituts im Aufrag der BNetzA. Jeder fünfte Mobilfunkanschlüsse in Deutschland wird von MVNOs vermarktet - mehr als in jedem anderen OECD Land [OECD].
Eine Verlängerung bis 2033 würde auch dem neuen Netzbetreiber 1&1 keine Wettbewerbsnachteile bringen: 1&1 hat sich sowohl mit der angekündigten National Roaming-Vereinbarung mit Vodafone als auch mit der bestehenden mit Telefónica für seine Kund:innen langfristig Zugang zu einem flächendeckenden Mobilfunknetz gesichert. 1&1 wird daher in der Lage sein, technisch und kommerziell attraktive Endkundentarife auf Basis dieser Vorleistungen bundesweit anzubieten.
Update 13.05.2024 / 15:00 Uhr
„Wir teilen das Ziel der Politik, den Menschen überall dort, wo sie leben, arbeiten und unterwegs sind, eine bestmögliche digitale Versorgung zu schaffen. Die Bundesnetzagentur trifft eine gute Entscheidung für das Land und stellt die Weichen für eine vielversprechende digitale Zukunft Deutschlands. Für die Netze der Zukunft wird jedes Megahertz, wird jeder Euro des Ausbaus gebraucht. O2 Telefónica begrüßt das Verständnis der Behörde, über eine Verlängerung der Spektren den Netzausbau zügig voranzutreiben.
Für die geplante Verlängerung schultern wir als Netzbetreiber zusätzliche Ausbauauflagen über einen kurzen Zeitraum, die einen echten Kraftakt darstellen. Eine fünfjährige Verlängerung ist hierbei ein Schritt in die richtige Richtung, um Deutschland zum Europameister bei 5G zu machen. Zielführender auf diesem Weg wäre eine Verlängerung der Laufzeiten der Frequenznutzung um acht Jahre. Diese hätte eine noch bessere Planung und weitere Ausbauimpulse für die digitale Infrastruktur Deutschlands ermöglicht.“
Markus Haas, CEO O2 Telefónica
Von: Guido Heitmann
Principal Corporate Communications, Reputation & Positioning
Guido Heitmann verantwortet seit August 2023 in der Kommunikation der O2 Telefónica die Reputations- und Positionierungsthemen des Unternehmens. Zuvor leitete er unter anderem das Corporate Communications Team der Unternehmenskommunikation. Er ist seit 2001 im Kommunikationsteam des Unternehmens in unterschiedlichen Funktionen tätig, ursprünglich bei der E-Plus Gruppe und seit 2014 bei O2 Telefónica. Geboren in Buxtehude, Diplom-Kaufmann, Schifffahrtskaufmann und zuvor Kommunikator der Hapag-Lloyd AG in Hamburg. Kommunikationsthemenschwerpunkte: Reputation, Digitalisierung, Regulierung, Recht und unternehmerische Verantwortung.
Mobilfunk macht die Zukunft
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