05.01.2022
Interview in der Frankfurter Rundschau:Personalvorständin Nicole Gerhardt über die digitale Grundausbildung
Digitalkompetenzen für alle: Im Interview mit der Frankfurter Rundschau spricht Nicole Gerhardt, Personalvorständin von O2 / Telefónica Deutschland, wie das Unternehmen mit einer digitalen Grundausbildung die Expertise und Beschäftigungsfähigkeit seiner Mitarbeiter:innen mit Blick auf die digitale Transformation weiter verbessert. Wir veröffentlichen an dieser Stelle Auszüge des Interviews.
Frau Gerhardt, Sie haben bei Telefónica Deutschland eine „digitale Grundausbildung“ aufgelegt. Warum?
Nicole Gerhardt: Heute gibt es kaum noch jemand zu, aber viele Menschen wissen nicht, was unter digitaler Transformation zu verstehen ist. Dann fallen viele Buzzwords wie Automatisierung, Robotics, Internet of Things und ähnliche. Aber viele können mit diesen Begriffen nichts Konkretes anfangen. Deshalb haben wir kleine Lerninhalte zu diesen Themen kreiert, die jeder in seinen Arbeitsalltag einbauen kann. Das hat nicht den Anspruch, in die Tiefe zu gehen. Man ist nach der digitalen Grundausbildung keine Expertin in Cyber Security. Aber wer weiteres Interesse hat, kann darauf aufbauen. Wir wollen Lust machen und Barrieren abbauen.
An wen richtet sich das Angebot?
Nicole Gerhardt: Wir haben Mitarbeitergruppen in den klassischen Corporate-Funktionen, also Finanzen, Personal, Marketing. Aber es gibt auch die Shop-Landschaft mit rund 1400 Mitarbeitern sowie unsere Callcenter. Unsere Belegschaft ist also sehr heterogen. Wir haben uns daher entschieden, die Grundausbildung allen Beschäftigten anzubieten. Unser Ziel ist es, die Transformation verantwortlich zu gestalten. Für mich ist die Beschäftigungsfähigkeit wichtiger als die Beschäftigungssicherheit, die heute kaum noch ein Unternehmen garantieren kann. Aber das, was wir tun können, ist, die Mitarbeiter so auszubilden, dass sie sich weiterentwickeln können und keine Angst vor Veränderungen haben müssen.
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Gab es einen Moment, als Ihnen klar wurde: Wir müssen dringend etwas ändern?
Nicole Gerhardt: Nein, das war ein Prozess. Wir haben uns sehr genau angeschaut: In welchen Bereichen des Unternehmens erwarten wir Veränderungen? Wie verändert sich der Arbeitsalltag, wie das Selbstverständnis der Beschäftigten? Dabei haben wir gemerkt, dass nicht nur ein Bereich stark betroffen ist, sondern dass sich die Veränderung durch das gesamte Unternehmen ziehen wird. Dass also die Digitalisierung sowohl für die Kollegen in den Shops und Callcentern relevant ist als auch für die Beschäftigten in den Zentralfunktionen.
Warum ist es für Sie so wichtig, die Beschäftigten weiterzubilden? Andere Firmen setzen dabei auf den Staat oder die Eigeninitiative der Mitarbeiter:innen.
Nicole Gerhardt: Ich sehe das als geteilte Verantwortung. Die Mitarbeiter möchte ich nicht komplett aus der Verantwortung lassen, denn alle sollten in erster Linie ihre eigene Beschäftigungsfähigkeit sicherstellen. Aber als Arbeitgeber ist es natürlich unsere Aufgabe, die Menschen mitzunehmen. Kein Unternehmen weiß, ob es alle Mitarbeiter auf Dauer beschäftigen kann, aber wir können sie bestmöglich auf neue Anforderungen vorbereiten. Deshalb haben wir auch begonnen, das Thema Mobilität zu fördern.
Die Mobilität innerhalb des Unternehmens?
Nicole Gerhardt: Ja, es ist essenziell wichtig, dass Mitarbeiter regelmäßig in andere Teams wechseln und andere Funktionen kennenlernen. Um neue Kompetenzen zu erlernen, aber auch um Selbstbewusstsein zu gewinnen. Das klingt jetzt nach einer Plattitüde, aber das Thema Veränderung wird uns weiter beschäftigen. Und mein Ziel ist, dass die Mitarbeiter selbstbewusst sind und keine Angst vor Veränderung haben, weil sie erfahren haben: Ich kann mit einem neuen Team und mit unterschiedlichen Vorgesetzten zusammenarbeiten, ich finde mich irgendwie zurecht. Das ist ein Muskel, der regelmäßig trainiert werden muss.
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Das ganze Interview lesen Sie in der Frankfurter Rundschau (Ausgabe vom 5. Januar 2022) sowie online auf fr.de.
Von: Florian Streicher
Florian Streicher ist Pressesprecher (Senior Media Relations Manager) für Technologie- und HR-Themen bei O2 Telefónica. Er ist seit 2017 in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens tätig, wo er sich um die kommunikativen Schwerpunkte Netzausbau, 5G, IT, Technologie-Innovationen und Personalthemen kümmert. Zuvor war er in der Kommunikationsberatung tätig.
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