27.11.2020
Mein 5G-Podcast Folge #6:5G und der Strahlungs-Mythos – alles über Grenzwerte und den Schutz der Gesundheit
5G ist der Schlüssel für die künftige Vernetzung von Verbrauchern und Wirtschaft. Dennoch ranken sich zunehmend Mythen und Verschwörungstheorien um die neue Technologie, die von „5G verursacht gefährliche Strahlung“ bis hin zu „5G lässt Insekten sterben“ reichen. Müssen sich Mobilfunknutzer wirklich vor 5G-„Strahlung“ fürchten? Welche gesetzlichen Regelungen und Grenzwerte gibt es? Und warum entstehen solche Mythen gerade jetzt während der Einführung von 5G? Darum geht es in unserem aktuellen Mein 5G-Podcast.
In der Podcast-Folge spricht Valentina Daiber, Vorständin für Recht und Corporate Affairs bei Telefónica Deutschland / O2, mit den beiden Experten Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, und Prof. Dr. Alexander Lerchl von der Jacobs University Bremen, der seit Jahren intensiv zu Mobilfunkfrequenzen forscht.
„Der 5G-Ausbau kommt zu einem Zeitpunkt, an dem wir verstärkt über das Thema Digitalisierung sprechen. Die Digitalisierung geht mit unglaublichen Chancen für Gesellschaft und Verbraucher einher, ist aber bei einigen Menschen auch mit Zweifeln verbunden. Es muss daher unser Ziel sein, die Ängste der Menschen ernst zu nehmen, sie mit Fakten abzuholen und damit etwaige Bedenken Schritt für Schritt abzubauen. Das kann nur mit einem gesamtgesellschaftlichen Kraftakt gelingen“, sagt Vorständin Valentina Daiber.
Mobilfunkfrequenzen sind gut erforscht, Mobilfunker unterliegen strengen Grenzwerten
Mobilfunkgegner warnen vor „Strahlungs- und Gesundheitsgefahren“ durch den 5G-Mobilfunk, setzen sich in Gemeinden gegen den 5G-Ausbau ein und schrecken in Einzelfällen auch nicht vor Vandalismus zurück. Dabei sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Mobilfunk bisher relativ eindeutig: „Strahlung ist ein Begriff, der eigentlich nicht auf den Mobilfunk passt und hier irreführend verwendet wird. Mit Strahlung meinen wir immer etwas Ionisierendes. Röntgenstrahlung kann etwa ionisierend wirken und unsere DNA verändern. Sowas ist bei den elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks jedoch biophysikalisch komplett ausgeschlossen“, erläutert Prof. Dr. Alexander Lerchl. „Die jetzigen für 5G genutzten Frequenzen sind gut erforscht. Was künftig neu sein wird, sind Frequenzbänder im Bereich von 26 bzw. über 40 Gigahertz. Das sind Frequenzen, die bislang noch nicht ausreichend untersucht worden sind. Es macht also Sinn, gerade diese Frequenzen näher zu untersuchen.“
Fakt ist: Viele Erkenntnisse und Studien zu bisherigen Mobilfunkgenerationen sind auf 5G übertragbar. So war beispielsweise das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm (DMF) so angelegt, dass dessen Erkenntnisse auch Aussagekraft für zukünftige technische Entwicklungen wie den 5G-Standard haben sollten. Auch das eingesetzte Spektrum bei 5G unterscheidet sich kaum von der aktuell verwendeten Mobilfunktechnik, etwa dem 4G-Standard. Telefónica Deutschland / O2 kann für ihr 4G- und 5G-Netz Mobilfunkfrequenzen im Bereich von 700 MHz bis 3.700 MHz nutzen – Frequenzen, die bereits seit Jahren gut erforscht und als gesundheitlich unbedenklich eingestuft wurden. Neue Frequenzbereiche bei 26 GHz oder 40 GHz sollen erst in ein paar Jahren zum Einsatz kommen und werden aktuell auch von einem Team rund um Prof. Lerchl intensiv erforscht.
Zudem existieren strenge Mobilfunk-Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit in Deutschland. Sie werden dort, wo sich Menschen dauerhaft aufhalten, weit unterschritten. Häufig wird nicht einmal ein Prozent des erlaubten Grenzwertes in Anspruch genommen. Die Sicherstellung und Einhaltung der Grenzwerte wird umfassend durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) überprüft.
Mit Informationen und Fakten für Aufklärung sorgen
Die Gesprächspartner sind sich einig, dass man Verunsicherungen mit proaktiver Aufklärung begegnen muss. „Es ist wichtig, die Bürger bei dem Thema von Anfang an mitzunehmen. Sie haben Fragen zur neuen Technik und erwarten eine transparente, vollständige Information. Die Kommunen sind in diesem Zusammenhang wichtige Partner für uns, da sie einen Ausgleich zwischen den Bedenken ihrer Bürger vor Ort und einer guten Netzabdeckung schaffen können. Jeder möchte natürlich ein gutes Netz, aber auch ein gewisses Schutzniveau ohne negative Auswirkungen“, erläutert Rita Schwarzelühr-Sutter. Das Bundesumweltministerium nutzt außerdem die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, um die Rahmenbedingungen und Gesundheitssituation für den Mobilfunk immer wieder neu zu bewerten und bei Bedarf anzupassen.
Ein erster wichtiger Schritt ist getan: Die Bundesregierung startet gerade mit „Deutschland spricht über 5G“ eine Kommunikationsoffensive zum Mobilfunkausbau und 5G, um für mehr Aufklärung unter den Verbrauchern zu sorgen. Auch Telefónica Deutschland / O2 selbst informiert über den neuen Mobilfunkstandard und die Frequenzeigenschaften (z.B. unter „Mobilfunk und Schutz der Gesundheit“). Gleichzeitig engagiert sich das Unternehmen zusammen mit den anderen Netzbetreibern im Informationszentrum Mobilfunk (z.B. zum Thema Gesundheit).
Reinhören lohnt sich also! Die aktuelle Podcast-Folge ist auf der 5G-Netzinfoseite von Telefónica Deutschland abrufbar.
Von: Florian Streicher
Florian Streicher ist Pressesprecher (Senior Media Relations Manager) für Technologie- und HR-Themen bei O2 Telefónica. Er ist seit 2017 in der Kommunikationsabteilung des Unternehmens tätig, wo er sich um die kommunikativen Schwerpunkte Netzausbau, 5G, IT, Technologie-Innovationen und Personalthemen kümmert. Zuvor war er in der Kommunikationsberatung tätig.
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