30.11.2020
Markus Haas zum Digital-Gipfel „Digital nachhaltiger leben“:2021 müssen wir in Deutschland digital durchstarten
Die Digitalisierung kann zum wichtigsten Treiber für mehr Nachhaltigkeit werden. Sie ist der Königsweg zu gesundem Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger Erreichung von Klimazielen und Stärkung von gesellschaftlicher Teilhabe und Zusammenhalt. Schwerpunkt des heutigen Digital-Gipfels der Bundesregierung ist das Thema „Digital nachhaltiger leben“. Die Teilnehmer des Gipfels decken dabei alle Facetten der Nachhaltigkeit ab: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Und das ist gut so. Denn zu oft wird Nachhaltigkeit auf den Klimaschutz reduziert. Wir müssen uns aber auch der Verantwortung stellen, mit digitalen Innovationen das Wirtschaftswachstum und damit den Wohlstand voranzutreiben sowie allen Menschen einen freien und selbstbestimmten Zugang zur Digitalisierung zu ermöglichen. Das Ergebnis wäre eine neue Qualität von Wirtschaftswachstum.
Wohlstand braucht Digitalisierung - Nachhaltiges Wirtschaften durch Digitalisierung
Europäische Studien zeigen, dass eine Volkswirtschaft mit der Erhöhung ihres Digitalisierungsgrades bis zu 1,9 Prozent mehr Wachstum pro Jahr erzielen kann. Auch die aktuelle Wirtschaftskrise in Folge des Corona-Virus zeigt, dass sich digitalisierte Unternehmen schneller an die neue Situation anpassen und besser durch die Krise kommen. So werden beispielsweise in der Industrieproduktion Maschinen mit Maschinen über den Mobilfunk vernetzt. Internet-of-Things-Lösungen und Sensorik optimieren Produktionsabläufe. Die vernetzten Maschinen arbeiten reibungslos miteinander und produzieren weniger Ausschuss. Eventuelle Störungen können frühzeitig durch vorausschauende Instandhaltung vermieden werden. Zudem können Maschinen in Leerzeiten automatisiert abgeschaltet und deren Lebensdauer kann verlängert werden. Das macht Unternehmen produktiver und gleichzeitig nachhaltiger. Denn optimale Produktionsabläufe schonen Ressourcen und bieten Potenzial zur Senkung der CO2-Emissionen.
Jenseits der etablierten Industrieproduktion entwickeln Unternehmen neue digitale Produkte und Geschäftsmodelle, die den Wohlstand stärken und gleichzeitig der Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen dienen. Wayra, Telefónicas Startup Accelerator, fördert solche Unternehmen, wie etwa Fold AI. Das Unternehmen erfasst mit Sensorendaten in Wäldern, auf deren Grundlage beispielsweise Förster über ein Dashboard, diverse Apps, und eine 5G-Übertragung den Zustand ihrer Bäume in Echtzeit erfassen. Mögliche Bedrohungen werden schon in der Entstehung erkannt und es kann ihnen entgegengewirkt werden. Die digitale Infrastruktur von Telefónica Deutschland / O2 und insbesondere der neue 5G-Standard sind das Trampolin, auf dem Unternehmen und Menschen derartige nachhaltige Anwendungen und Geschäftsmodelle verwirklichen.
Wirtschaftswachstum muss bei den Menschen ankommen. Derzeit ist die Digitalisierung ein Beschäftigungstreiber. Ob das in Zukunft so bleibt ist offen. In einer Studie zeigen das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und das Bundesinstituts für Berufsbildung, dass bis zum Jahr 2035 die Zahl der vorhandenen Arbeitsplätze stabil bleibt. Es werden etwa 1,5 Millionen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung wegfallen und im gleichen Zeitraum können auch 1,5 Millionen Jobs entstehen. Allerdings werden sich die verfügbaren Jobs ändern. Um möglichst viele Arbeitskräfte auf die digitale Reise mitzunehmen, müssen Unternehmen ihre Verantwortung für die Mitarbeiter wahrnehmen und ihnen Sicherheit, Orientierung und vor allem Weiterbildung ermöglichen. Telefónica Deutschland / O2 entwickelt im Dialog mit ihren Mitarbeitern Programme, Fortbildungsinitiativen, Werkzeuge und Leitplanken, die das Unternehmen und seine Mitarbeiter bis zum Jahr 2022 nachhaltig fit für die digitale Zukunft machen.
Digitalisierung hilft dem Klima und führt zur Senkung von CO2-Emissionen
Nur mit der Digitalisierung können wir die Klimaziele in Deutschland erreichen. Laut einer neuen Bitkom-Studie können mit dem gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Technologien in Deutschland bis zu 120 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 eingespart werden. Das sind fast die Hälfte der Reduktionen, die Deutschland realisieren muss, um seine Klimaziele zu erreichen. Bei einem „weiter so“ und damit einer moderaten Entwicklung der Digitalisierung sind es nur rund 78 Millionen Tonnen und damit 30 Prozent der anvisierten Einsparungen.
Eine Idee des Machbaren hat der Digitalisierungsschub beim ersten Lockdown in Deutschland gegeben. Menschen arbeiten im Homeoffice, ersetzen Geschäftsreisen durch Videokonferenzen und erleben einen Messebesuch über Virtual Reality. Der WWF und die Vereinigung Europäischer Telekommunikationsanbieter (ETNO) haben errechnet, dass Einsparungen von jährlich über 22 Millionen Tonnen CO2 möglich sind, wenn in der EU ein Fünftel aller Geschäftsreisen durch Videokonferenzen ersetzt werden würden. Ein noch viel größeres Potential können wir heben, wenn wir diese Reduktion des Verkehrsaufkommens mit smarten Mobilitätskonzepten verbinden. Denn wer unterwegs ist, der kann die eigene Mobilität über den Mobilfunk und die intelligente Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger optimieren oder Sharing-Dienste nutzen. Reisende profitieren von anonymisierten Mobilfunkdaten zur Berechnung von Verkehrsströmen. Dadurch werden Staus verringert, CO2-Emissionen gesenkt und Fahrpläne sowie Fuhrparkkapazitäten im öffentlichen Bereich optimiert.
Auch die Digitalisierung verbraucht Ressourcen und Strom und erzeugt CO2 Emissionen. Die Herstellung und der Betrieb digitaler Geräte und Infrastrukturen trägt mit bis zu 3,2 Prozent zu den globalen Emissionen bei. Die Steigerung der Energieeffizienz, das Gelingen der Energiewende und eine bessere Kreislaufwirtschaft sind daher wichtig, um die Digitalisierung ressourcenschonend zu gestalten. Telefónica Deutschland / O2 steigert ihre Energieeffizienz im Netz mit neuesten digitalen Technologien und Mobilfunkstandards wie 5G, die bis zu 90 Prozent weniger Strom pro Byte verbrauchen als ihre Vorgängergenerationen. Bereits seit 2016 kaufen wir zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien ein. Spätestens 2025 werden wir vor allem dank Stromeffizienz und Qualitäts-Grünstrom klimaneutral sein.
Letztlich muss die CO2-Einsparung durch die Digitalisierung um ein Vielfaches höher sein als der durch sie verursachte CO2-Ausstoß. Die neue Bitkom-Studie zeigt, dass bei einer gezielten und beschleunigten Digitalisierung durch diese rund 22 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen werden. Also fünf Mal weniger als durch deren Einsatz vermieden werden können. Eine Zahl, die sich mit der Energiewende deutlich verbessern kann.
Gesellschaft braucht Digitalisierung – Zugang muss demokratisiert werden
Der sichere Umgang mit digitalen Technologien verbindet, erleichtert den Alltag und wirkt einer gesellschaftlichen Spaltung entgegen. Denn das Digitale gibt Zugang zu Wissen und Bildung, erlaubt gemeinsames Lernen und Arbeiten und unterstützt den sozialen Kontakt. Gleichzeitig erleichtert es Menschen, ihre verschiedenen Lebensmodelle und individuellen Entfaltungspläne zu verwirklichen. Dank Digitalisierung ist beispielsweise das Homeoffice eine Alternative zum Firmenstandort geworden. Job und Familie lassen sich durch Homeoffice besser vereinbaren. Menschen mit Behinderung bekommen über das Digitale besseren Zugang zum Arbeitsmarkt und Sozialleben. Wer auf dem Land leben möchte, behält den Anschluss. Und ältere Menschen können länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. Das gibt Freiheit, Selbstbestimmung und Sicherheit.
Damit alle Menschen diese Vorteile besser nutzen können, baut Telefónica Deutschland / O2 die digitale Infrastruktur mit Hochdruck aus. Wir verbessern die Netzabdeckung in ländlichen Gebieten, erhöhen die Kapazität in den Städten und bieten die größte Festnetz-Breitbandversorgung durch Zugang zu allen dazu nutzbaren Technologien. Wir begleiten diesen Zugang durch individuelle Beratungen und Workshops für Menschen aller Alters- und Ausbildungsstufen. So ermöglichen wir Menschen den selbstbestimmten, sicheren Zugang zum Digitalen, inklusive höherer Souveränität im Umgang mit Hass, Gewalt und Fakenews im Netz. Im Rahmen der Digitalen Inklusion werden wir bis 2020 mehr als 10 Millionen Menschen durch Förderprogramme sowie O2-Guru-Dienste unterstützen. So demokratisieren wir den Zugang zur Digitalisierung und wirken einer Spaltung der Gesellschaft in „digital versus analog“ entgegnen. Mit Datenschutz und Informationssicherheit schützen wir die Rechte unserer Kunden und stärken die Vertrauensbasis für digitale Innovationen und künstliche Intelligenz. Wie wichtig dies ist zeigt sich nicht zuletzt in der Corona-Krise. Unsere Netze spielen eine entscheidende Rolle beruflich und privat sicher in Verbindung zu bleiben. Sie halten dem massiv steigenden Datenverkehr problemlos stand.
Um spürbare Nachhaltigkeitseffekte zu erzielen, müssen wir die Digitalisierung nun beschleunigen. 2021 mit der Digitalisierung in Deutschland durchstarten. So können wir den Wohlstand fördern, unsere Klimaziele erreichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern. Im ersten Corona bedingten Lockdown haben wir erlebt, wie schnell ein großer Teil unserer Wirtschaft von analog auf digital umschalten kann. Wir haben auch gesehen, wie groß der Nachholbedarf insbesondere im Bildungsbereich ist. Das hat auch die Politik wachgerüttelt. In Deutschland haben wir ein Rettungspaket, von dem fast ein Drittel der verabschiedeten Mittel digitalen Themen zu Gute kommen. Für Telefónica Deutschland / O2 bleibt die Hoffnung, dass wir auch endlich auf zeit- und kostenintensive Frequenzauktionen verzichten und die Energie direkt in die digitale Infrastruktur stecken. Um es mit dem Schwerpunkt des heutigen Digital-Gipfels zu sagen: Wir können und werden „digital nachhaltiger leben“. Denn mit der zügigen digitalen Transformation schließen sich Wachstum, Umweltschutz und Soziales nicht mehr aus.
"Wir müssen jetzt die richtigen Weichen für unsere digitale Zukunft stellen!"
Namensbeitrag von Valentina Daiber zum Telekommunikationsgesetz
Weitere Informationen:
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Auf unserer 5G-Netzinfoseite finden Sie alle Informationen zum neuen Mobilfunkstandard.