09.10.2017
Blick hinter die Kulissen von Data Science:Die Datenjongleurin
Laura Velikonja hat einen Job, den es vor ein paar Jahren noch gar nicht gab. Mittlerweile gehört dieser laut Personaldienstleister Hays sogar zu den meistgesuchten IT-Jobs überhaupt: Laura ist Data Scientistin bei Telefónica Deutschland. Sie analysiert große Datenmengen aus internen und externen Quellen und visualisiert die Ergebnisse für strategische Handlungsempfehlungen. Im Interview erklärt Laura, warum sie Data Scientistin wurde, wie sie mithilfe der Datenanalyse die verschiedenen Fachabteilungen unterstützt und was es mit der Telefónica DataChallenge auf sich hat.
Laura, wie kamst Du auf die Idee „Data Scientistin“ zu werden? Viele haben von dem Beruf noch nie etwas gehört…
Ich habe Mathematik studiert und wollte nach dem Studium weder nur programmieren noch nur beraten, sondern eine Mischung aus beidem mit einer kommunikativen Komponente: also was mit Zahlen und mit Menschen. Auch begeisterte mich immer die Übersetzung von komplexen Vorgängen in leicht verständliche und ansprechende Grafiken. Data Scientist ist ein sehr vielseitiger Beruf, der genau diese Dinge vereint.
Und wie bist Du bei Telefónica Deutschland gelandet?
Ich bin durch einen Flyer auf die DataChallenge von Telefónica Deutschland aufmerksam geworden. Ein Wochenende lang wetteiferten Teams um die beste datenbasierte Lösung zu einem speziellen Problem. Ich nahm zum Netzwerken und zum fachlichen Austausch teil und am Ende hatte ich einen neuen Job. Mir war bewusst, dass Telefonica über viele Daten verfügen muss, aber wie weit das Unternehmen im Bereich Data Science war, überraschte mich positiv. Ich hatte Telefónica bis dahin als Data Scientist-Arbeitgeber nicht auf dem Schirm.
Außerdem beeindruckte mich der Ansatz der Datendemokratisierung: Jeder Mitarbeiter hat Zugang zu aufbereiteten Daten und kann diese als Grundlage seiner täglichen Arbeit nutzen. Diese Mentalität fand ich extrem fortschrittlich. Und so kam ich bei dem Event mit meinen heutigen Kollegen ins Gespräch.
Seitdem ist ein Jahr vergangen. Was machst Du heute genau bei Telefónica Deutschland?
Mittlerweile arbeite ich in der Abteilung „Business Analytics & Artificial Intelligence“. Wir sind eine Art Inhouse-Beratung und unterstützen die Kollegen aus den Fachbereichen. Für sie bereiten wir bestimmte Daten auf und analysieren sie, erstellen Dashboards bzw. Visualisierungen und geben ihnen Schulungen, damit sie aus den Daten selbstständig relevante Informationen ziehen können.
Häufig kommen die Kollegen zu uns und haben da so ein Bauchgefühl, welche Faktoren auf etwas vielleicht einen bestimmten Einfluss besitzen. Beispielsweise wann wer warum bei der Hotline anruft. Mithilfe von Analytics übersetze ich das Bauchgefühl dann in Fakten oder widerlege es. Dafür ist natürlich ein ganz enger Austausch mit den Fachabteilungen notwendig.
Kannst Du uns ein Beispiel verraten, was Du so analysierst?
Ich schaue mir beispielsweise Auffälligkeiten bei einzelnen Vertriebskanälen an: Wie kommen die neuen „O2 Free“ Tarife im Online-Vertrieb an und wie im Shop? Auch kann ich in Echtzeit die Vorbestellungen des neuen iPhones analysieren. Dabei interessiert mich nicht der einzelne Kunde sondern immer die große Menge an Datenpunkten, aus der ich erst Muster herauslesen kann.
In anderen Worten: Mich interessiert nicht das Sandkorn, sondern der Strand. Neben meinen täglichen Aufgaben bereite ich gerade die nächste DataChallenge vor – so schließt sich der Kreis. Am 14. und 15. Oktober findet der Event in München statt. 12 Teams treten gegeneinander an zum Thema „Vorbeugende Wartung am Beispiel des O2 Mobilfunknetzes“. In der Fachsprache heißt das Predictive Maintenance und beruht auf datenbasierten Vorhersagemodellen. Ich bin selbst als Co-Organisator und Coach mit dabei und freue mich sehr darauf.
Von: Julia Lindner
Julia Lindner ist Pressesprecherin bei Telefónica Deutschland.
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