20.06.2017
Think Big Tour 2017:Schüler engagieren sich für ein offenes und vielfältiges Zusammenleben
Think Big ist wieder auf Tour. Bereits im dritten Jahr in Folge besucht das Jugendprogramm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Telefónica Stiftung gemeinsam mit O2 verschiedene Schulen in ganz Deutschland, um mit Siebt- bis Zehntklässlern einen Projekttag zu gestalten. Insgesamt stehen bis Ende Juli 34 Schulen in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, München und Nürnberg auf dem Plan. Ein Highlight der siebenwöchigen Tour: In der ersten Woche hat die Think Big Tour im Telefónica BASECAMP für einen Workshop mit anschließender Diskussionsrunde mit politischen Vertretern und Comedian Idil Baydar alias „Jilet Ayse“ Halt gemacht. Dabei ging es um das diesjährige Motto „act:together_Zusammenhalt in Vielfalt“.
Auf der Schultour findet in den Klassenräumen der Workshop „Deine Idee, dein Einsatz - für EINE digitale Welt“ statt. Dabei lernen Jugendliche, wie sie eigene sozial-digitale Ideen entwickeln können, um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen und eigene Projekte zu starten. Unter dem diesjährigen Motto „act:together_Zusammenhalt in Vielfalt unterstützt“ geht es insbesondere um Ideen, die sich für ein offenes und tolerantes Leben in einer vielfältigen Gesellschaft stark machen und diese aktiv mitgestalten möchten. Die Schüler überlegen, wie Mitschülern mit Fluchthintergrund ein guter Start ermöglicht wird, wie Jugendliche sich für Politik begeistern lassen oder wie Medienkompetenz gestärkt wird, um beispielsweise „Fake News“ zu enttarnen. Anschließend entwickeln sie eigene Ideen und bekommen Tipps, wie sie diese umsetzen können. Denn mit der Unterstützung von Think Big können die Tour-Teilnehmer ein eigenes Projekt starten. In den Pausen können die Schüler beim interaktiven Programm auf dem Schulhof Virtual Reality-Brillen ausprobieren, einen 360-Grad-Einblick in Think Big bekommen, kreative Erinnerungsfotos in der Fotobox machen und sich über die Projektförderung bei Think Big informieren.
Digitale Zukunftschancen aktiv mitgestalten
„Im Sinne der digitalen Teilhabe möchten wir junge Menschen dabei unterstützen, von Nutzern zu Gestaltern der digitalen Welt zu werden“, erklärt Claudia von Bothmer, Head of Corporate Responsibility bei Telefónica Deutschland. „Mit dem Think Big-Programm machen wir jungen Menschen Mut, digitale Zukunftsideen zu entwickeln“, ergänzt Wilke Ziemann von der Deutschen Kinder- und Jugend-Stiftung (DKJS). So auch beim ersten Tourstopp am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Berlin-Neukölln. „Ich fand es schön, auf ein Problem zu schauen und dann eine Lösung zu entwickeln“, meinte Leonie (13) aus der 7. Klasse. Auch Sina (16) aus der 10. war zufrieden. Mit ihrem Team hat sie über eine Website für anonymisierte Bewerbungsverfahren nachgedacht. Unternehmen bewerten Job-Bewerber ohne Blick auf Namen, Herkunft und Geschlecht. Sina sagt: „Wir bräuchten noch mehr Projekte wie den Think Big-Workshop, um Jugendliche für so wichtige Themen wie Vielfalt zu begeistern.“ Auch Lehrerin Malena Rivas, Ansprechpartnerin für das Thema Vielfalt an der Neuköllner Schule, ist begeistert: „Der Ansatz der Think Big Tour 2017 ist super. Das Thema Vielfalt bekommt so noch einmal einen ganz anderen Stellenwert.“
Filtersoftware gegen Cybermobbing
Zum Thema Vielfalt haben sich auch 75 Schüler aus der elften Jahrgangsstufe der Berliner Elinor-Ostrom-Schule Gedanken gemacht. Sie haben gemeinsam mit Jugendlichen aus zwei Willkommensklassen beim Event im Telefónica BASECAMP teilgenommen und dort mit Blick auf die kommende Bundestagswahl diskutiert, wie sich Jugendliche politisch einbringen, aktiv teilhaben und dafür digitale Mittel einsetzen können. Unter Anleitung der erfahrenen Think Big Projektmacher Caro und Patrick entwickelten die Schüler eigene Ideen und drehten kleine Videoclips darüber. Die sechzehnjährige Orri beispielsweise beschäftigte sich mit ihrem Team mit Hatespeech. In ihrem Stop-Motion-Clip räumen Emojis eine Morddrohung kurzerhand aus dem Weg. Gegen Cybermobbing wiederum haben sich Moritz und sein Team eine Filtersoftware überlegt. Sie fischt die Beleidigungen und Hasskommentare heraus und registriert die IP-Adresse der Absender. Ramin, Mahdi und Ahmad zeigten mit einer Fotostory, wie Geflüchtete und Deutsche zusammenkommen und Neuankömmlingen im Land Mut machen können. Und Nils und sein Team hatten die Idee, seriöse Nachrichten mit einem Siegel zu kennzeichnen. Mit ihrem Clip zeigten sie, dass sich damit echte News und Fake News ganz einfach auseinanderhalten lassen.
Für ein positives Miteinander im Netz
Wie wichtig es gerade für junge Menschen ist, sich zu engagieren und Einfluss zu nehmen, machte Comedian Idil Baydar mit einem Stand-up-Act ihrer Kunstfigur „Jilet Ayse“ deutlich. Sie appellierte an die Jugendlichen, sich einzumischen, wählen zu gehen und respektvoll miteinander umzugehen. Dies spielte auch in der anschließenden Diskussionsrunde „Falsche Freunde und echter Hass: Wie wollen wir unser digitales Miteinander gestalten?“ eine zentrale Rolle. „Wir müssen genau hinsehen, ob jemand wirklich diskutieren will“, erläutert Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer (CDU). Geht es nur um Beleidigungen, mache Austausch keinen Sinn. Problematisch seien auch Pauschalisierungen wie „die Deutschen“ oder „Menschen mit Migrationshintergrund“ in den Medien und im Alltag, betonte Comedian Idil Baydar. Politikberater Julius van der Laar berichtete von seinen Erfahrungen, die er im Obama-Wahlkampf in den USA gesammelt hatte. Er warb um Vertrauen für die gewählten Politiker: „Den allermeisten Politikern geht es wirklich darum, unser Leben positiv zu verändern.“ Deshalb ermutigten alle Podiumsteilnehmer das Publikum, wählen zu gehen, aktiv zu werden und auch andere dazu zu motivieren. Think Big Projektmacherin Verena Riedmiller tut das bereits: Auf dem Podium berichtete sie von ihrem Projekt CUBE, mit dem sie in Workshops Jugendliche für die europäische Idee gewinnt. Die Think Big Pro-Förderung unterstützt sie dabei.
Fotos: Henrik Andree |
Von: Katja Hauß
Katja Hauß ist Pressesprecherin für Regulierungs- und Rechtsthemen sowie für den Customer Service. Sie ist seit 2005 im Bereich Corporate Communications von O2 Telefónica tätig. Dort hat sie zuerst in der internen Kommunikation verschiedene Kanäle verantwortet und anschließend in der Pressestelle große Kommunikationsprojekte wie den Börsengang, den Zusammenschluss mit E-Plus oder die Frequenzauktion 2019 maßgeblich mitgestaltet.